Ich verliere

Ich verliere meine Hände. Meine Stimme. Die Anden wurden von den Göttern erschaffen, um das Böse der Meere von den Wäldern fernzuhalten. Doch sie begriffen nicht, dass. Ich tippe all meine Zettel ab. Roman für Roman. Irgendwann bist du für all dies zu müde.

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August 23rd, 2011 by Thomas Josef Wehlim

Es wird

Es wird schon alles irgendwie geregelt sein. Die Fahrt. Das Hinübergleiten. So viele sah ich sterben im Fernsehen. Warum also nicht auch einmal ich? Es bleibt: das Leder der Stiefel. Der Stahl des Herzschrittmachers. Erinnerung ist der Schatten aller Dementen.

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August 22nd, 2011 by Thomas Josef Wehlim

Ruhe

Ich finde keine Ruhe. All dies Schreiben, mit einer Pistole an meiner Schläfe, es ist ein Fluch, ein Paradies. Ich baute mein Leben um in ein Grauen, nur um ein Schreibender werden zu können. 7000 Jahre wird es dauern, bis sie meine Knochen in Liebe ertragen werden. Ein anderer starb am Kreuz, und die Prophezeiung […]

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August 21st, 2011 by Thomas Josef Wehlim

Zwanzig

Zwanzig Jahre Theater habe ich gemacht, es war ein einziges Theater. Zwanzig Jahre habe ich Romane geschrieben, und niemand las sie. Zwanzig Jahre schmiedete ich Verse im Glutofen der Literatur. Morgen werde ich drei, und bekomme zu trinken: Reinigungsmittel, Zytostatika. All das, was ich nicht erlebte, wird meine Zukunft. Schwarzverschiebung der Zeit.

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August 20th, 2011 by Thomas Josef Wehlim

Totenfall

Für den Totenfall. Bitte kümmert euch drum. Es kommt vergleichbar. Irgendwann ist man zu jung für all dies. Monteso bleibt blass, ich brauche mehr Szenen. Und leichtere Schuhe. Das Theater verkauft den Text nur noch als Steigbügel.

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August 19th, 2011 by Thomas Josef Wehlim

Zurueckgekehrt

Zurückgekehrt unter der Hand. Um doch nur festzustellen, dass es auf dem Buchmarkt allenfalls noch gibt: Krimis und Ratgeber. Und Tante Käthe bespricht in Kliteraturen das schlechteste Gedichte von Rilke, das ich je gelesen habe. Es bleibt nur eine Erklärung: Mein Verstand ist ein verdämmernder.

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August 18th, 2011 by Thomas Josef Wehlim

Urlaub

Ich bin auf Urlaub. Dieselben Wiesen. Dieselben Wälder. Einst war ich ein Kind inmitten all dieser Schönheit. Ich war glücklich. Ich war schuldig. Die Schuld von heute greift zurück in die Vergangenheit. Und nichts kann ich dagegen tun. Ich gehe durch die Natur, um doch nur zu vergessen, dass sie mich töten werden.

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August 16th, 2011 by Thomas Josef Wehlim

Ibaey

Ibaey. Deine Nachts-um-halb-eins-an-der-Knocheneiche-Aktion. Wem kannst du trauen? Keine Polizei. Kein Sekundant. Nur du allein und das Geld, nur der andere mit seiner Ware. Wir schauten die Videoaufnahme unseres Theater-Stücks, jener ausweglosen Tragik alles Seins. Und lachten schallend, bis die Nachbarn den Sicherheits-Dienst riefen. London, die Stadt meiner Vorfahren, ist ein Schutthaufen.

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August 11th, 2011 by Thomas Josef Wehlim

Zu alt

Zu alt, zu spät. Die Meister veröffentlichen woanders. Bärliehn Verlag. Schwurkamp, Fisherman´s Friend. Sturm draußen. Erste Dachziegel. Meine einzige Ehre ist der Restmüll. Auch der Stadt-Reiniger hat keine Bücher bei Roh-wollt-ihr-sein.

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August 10th, 2011 by Thomas Josef Wehlim

Meine Tarnung

Meine Tarnung flog auf. Für einen winzigen Moment. Sie zerrten mich vor den Richter. Für drei Sekunden. Dann war es vorbei. Ich war wieder ein Vogel ohne jedweden Arm.

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August 9th, 2011 by Thomas Josef Wehlim