Freundin

Ich dachte, ich würde eine Freundin haben. Einen Menschen, der sich inmitten eines uralten Grabes fragen würde: Wer ist dieser gewesen? Wie lebte er, wie starb er? Wer war diese Mutter, mit ihrem Kind, diesen kleinsten zartesten Knochen? Zweierlei Krieg scheiterte für immer. An de meldos. Untoter Schlaf.

 

Freundin

Ich dachte, ich würde eine Freundin haben. Einen Menschen, der sich inmitten eines uralten Grabes fragen würde: Wer ist dieser gewesen? Wie lebte er, wie starb er? Wer war diese Mutter, mit ihrem Kind, diesen kleinsten zartesten Knochen? Zweierlei Krieg scheiterte für immer. An de meldos. Untoter Schlaf.

 

Freundin

Werteste Freundin. Ich muss Ihnen gestehen, niemand wird dieses Buch besprechen. Da man es nicht einordnen kann. Es hat so gar kein Backing bei der Leserschaft, den Buchschiebern, den Fäulletonisten. Es ist, streng genommen, gar kein Buch. Eher eine: nicht-entschlüsselbare Zeichenkette. Und augenscheinlicher sterben, um das Buch zu retten, ich kann es nicht. Ich denke an die Indianer. 15000 Jahre starrten sie aufs Meer. Dann kamen die, die schreiben konnten.

 

Freundin

Werteste Freundin, wollt Ihr mir einen letzten Dienst erweisen, so tut das Folgende: Dieses Kind, Joaquin, es ist mein Sohn. Dieser Leutnant mit dem verbranntem Gesicht, er wird meinen Namen tragen. Diese Frau so voller Schönheit, Ana de Silva, das ist sie. Bringt dieses Buch. Denn ich schaue mir wieder die alten Kriege an.